ABOUT

2020 erhielten wir die Möglichkeit, mittels einer dreijährigen Konzeptförderung der LAG Soziokultur NRW (aus Mitteln des Landes NRW) für den Lokal Harmonie e.V. unsere Arbeit für „Soziokultur für Duisburg“ zu intensivieren. Wir schlossen uns hierfür zur „Triangel“ zusammen und sind seither in dieser Form gemeinsam aktiv.

Ein Ergebnis unserer Arbeit ist diese Website, auf der wir unseren Aktivitäten zu mehr Sichtbarkeit verhelfen wollen. Es wird von bereits Begonnenem erzählt, über Gegenwärtiges berichtet und über Zukünftiges nachgedacht.

Die Triangel:

Das Lokal Harmonie
Seit 2008 ein sich immer wieder wandelnder Raum für Gedankenentwicklung und für künstlerische und soziokulturelle Produktionen und Veranstaltungen im Hafenstadtteil/Kreativquartier Duisburg-Ruhrort.
Konzeptions- & Programmort; Theorie- & Theater-Raum; Spielort für zeitgenössische Musik, Klangkunst und Hörspiel; Produktions- & Veranstaltungsort für interdisziplinäre Performances; Produktions- und Ausstellungsraum für fotografische, filmische und bildende Künste; Lokal für feministische Begegnung, Reflexion und Propaganda; Ort des Austauschs und der Transformation für LSBTIQ*-Personen; Keimzelle für soziale, (inter-)kulturelle und (kultur-)politische Konzeption und Aktion; kulturelle Kraftzentrale des Kreativquartiers Ruhrort.

Das Soziokulturelle Zentrum Stapeltor
Das STAPELTOR ist Duisburgs frisch erschlossenes soziokulturelles Zentrum im Herzen der Stadt. Ein ehemaliges Textilkaufhaus wird zum Ort für Alle: Während das Untergeschoss bereits im Veranstaltungsbetrieb brodelt, wird im Obergeschoss aktuell noch gebaut. Das Stapeltor wird vom 47 e.V. getragen, dessen Mitglieder während der Pandemie den Umbau der Räumlichkeiten gewuppt haben und sich nun seit der Eröffnung im September 2021 um einen konzeptionellen Mix aus Eigenprogramm und kultureller Teilhabe durch Nachbar*innen und der freien Kulturszene bemüht.

KUNST- UND KULTURSTUDIEN DUISBURG E.V. / KUKST DU

KUKST DU ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Name für Kunst- und Kulturstudien Duisburg steht. Wir haben uns das Ziel gesetzt, mithilfe unserer eigenen Erfahrungen, Kompetenzen und Ideen, die kulturelle Landschaft – insbesondere in Duisburg, aber auch darüber hinaus – aktiv mitzugestalten. Das gilt für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft:  Die Geschichten der Immigrant*innen und anderer marginalisierter Gruppen in die Stadt- und Landesgeschichte einschreiben, jetzt eine Realität der Kulturproduktion sein und damit bessere Bedingungen für die Zukunft zu schaffen.
Wir wollen unseren eigenen, den diversen Lebensrealitäten der Stadtgesellschaft und der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten und in Zukunft zusammenarbeiten möchten, eine Plattform bieten und sie stärken. Diese Plattform ist mobil und dockt immer wieder an Kunst- und Kulturorte im analogen und digitalen Duisburg an.

Woher, wohin, wolang?

„Duisburg wäre im Grunde der spannendste Ort im Ruhrgebiet. Ist aber der unglücklichste.“

Dies befand 2018 Prof. Roland Günther im von uns produzierten Film => „Dystopolie“ (LINK: Web), dessen Zitat unsere kleine Zeitreise einleiten darf.

  • unglückliche Marketing-Kampagnen übertünchen die Ideenlosigkeit einer Stadtpolitik von gestern. Kulturelle Stagnation, lieblose Verwertung der Innenstadt und rassistische Verdrängung unerwünschter Bevölkerungsgruppen.
  • spannend sind in Duisburg vor allem die hier lebenden und arbeitenden Menschen mit diversen Herkünften, Erfahrungen und Lebensrealitäten. Ihre Engagements in unterschiedlichsten sozialen, politischen und kulturellen Gruppen und Initiativen sind unserer Ansicht nach alle auf ihre Weise von sozio-kultureller Bedeutung für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Stadt. Mit mehr Soziokultur für Duisburg wollen wir dieser Vielfalt eine Bühne bieten und solidarisch für kulturelle Teilhabe und Repräsentation eintreten.

Als in und für Duisburg engagierte Kulturschaffende und Aktivist*innen arbeiten wir bereits seit vielen Jahren in unterschiedlichen Kontexten zusammen – 2015 bis 2020 besonders intensiv und mit langem strategischem Atem in der Initiative „DU erhält(st) Kultur“ (LINK: Web). Wir mischten uns kritisch und zugleich konstruktiv in stadt- und kultur-politische Prozesse ein und beteiligten uns an der Erarbeitung eines kommunalen Kulturentwicklungsplans, um aus der Forderung nach einem Soziokulturellen Zentrum endlich eine reale politische Möglichkeit zu machen.

Nach der Schließung des „Eschhaus“ Ende der 80er Jahre und dem Ende der „Fabrik“ in Neudorf 2003 (LINK: mustermensch.org) wurde es lange Zeit still um die Soziokultur in der nicht-mehr-ganz-halbe-Millionen-Stadt Duisburg. Nach der Gründung des Vereins „Mustermensch e.V.“ (2005) entstand für ein paar Monate die selbstorganisierte Freiraum-Kneipe „T5“ (2008) – das nach nur einigen Monaten von der Stadt wegen fehlender Genehmigungen und mangelnder Parkplätze geschlossen wurde. Angestoßen durch die Freiraumkampagne „DUityourself“ (2011) und den Stadteil- und Projektladen „Syntopia“ in Hochfeld (seit 2014), wurde die Forderung nach einem Soziokulturellen Zentrum immer wieder mit Nachttanzdemos auf der Straße getragen. Es wurden Häuser besetzt, Gespräche geführt und Konzepte geschrieben. Doch weder in der leerstehenden Alten Feuerwache in Hochfeld noch irgendwo sonst wollte die Stadt Räume hergeben. Das Papier des Kulturentwicklungsplans der Stadt (2016) war noch einige Jahre geduldig.

Nach erneut erfolglosen Versuchen, die als Soziokulturelles Zentrum vorgesehene Alte Feuerwache aus ihrem Leerstand zu befreien – und der städtischen Entscheidung, doch lieber 2,1 Millionen Euro Fördermittel zurückzuzahlen – griffen einige Gruppen die langjährige Forderung erneut auf und gründeten das temporäre Ladenprojekt „47“ in der Altstadt (LINK: vimeo). Von dort aus, sind wir schließlich kurz vor der Pandemie Ende 2019 im STAPELTOR gelandet. Und auch anderswo ist viel passiert: Das DJäzz musste schließen und das Ladenprojekt „Roter Stern Ruhrort“ ist in die Innenstadt umgezogen. Das „Syntopia“ hat wieder regelmäßig geöffnet und nebenan entsteht das „Zentrum für Kultur Hochfeld“. Von hier an ist Gegenwart und will erlebt und gemacht werden, bevor erzählt werden kann.

Wir stehen in solidarischem Kontakt und werden uns weiter für eine Strukturförderung soziokultureller Orte auf kommunaler, Landes- und Bundesebene einsetzen – und von unseren Orten aus an einer pluralen Gesellschaft ohne Ausbeutung und Diskriminierung arbeiten.

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